Zu jeder Stärke gehört ein Bedürfnis – erkenne, was dich wirklich antreibt – und wie du in Balance kommst
Deine Stärke ist kein Zufall – sie hat eine Geschichte
Stärken sind wunderbar. Sie bringen uns Anerkennung, Erfolg, Vertrauen. Vielleicht wirst du für deine Zielstrebigkeit bewundert, für deine Belastbarkeit geschätzt oder für deine Hilfsbereitschaft geliebt.
Doch hinter jeder Stärke verbirgt sich oft mehr als bloß eine Charaktereigenschaft. Hinter jeder Stärke steckt ein Bedürfnis – manchmal ein tiefes, vielleicht nie ausgesprochenes und genau hier liegt der Schlüssel zur Selbstfürsorge, zur Veränderung und zur echten Balance im (Berufs-)Leben.
Gesehen werden für unsere Leistung – nicht für unser Wesen?
In unserer Gesellschaft werden wir fast ausschließlich für unsere sichtbaren Stärken gelobt. Fürs Durchhalten. Fürs Organisieren. Fürs „Immer-da-Sein“. Was uns selten jemand fragt:
Wie geht es dir dabei? Was brauchst du?
Viele Menschen jagen einem Bild von Stärke hinterher – in der Hoffnung, dass sich dadurch irgendwann das ersehnte Gefühl einstellt: Zugehörigkeit, Sicherheit, Anerkennung. Doch das Bedürfnis dahinter bleibt oft unerkannt und ungestillt. Und genau hier beginnt die innere Unruhe, das Gefühl von Zerrissenheit – oder sogar Erschöpfung.
Was passiert, wenn wir unsere Bedürfnisse nicht nähren?
Psychologische Studien zeigen: Wenn grundlegende Bedürfnisse wie Autonomie, Bindung oder Kompetenz langfristig nicht erfüllt werden, kann das unser seelisches Gleichgewicht ins Wanken bringen. Dauerhaft ignorierte Bedürfnisse wirken wie emotionale Mangelernährung – wir funktionieren zwar, aber wir blühen nicht.
Die Forschung spricht von einem „unsichtbaren Vakuum“, das entsteht, wenn wir uns nur über Leistung definieren, aber unser inneres Erleben vernachlässigen. Der Körper sendet dann oft Signale: Schlafprobleme, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit. Vielleicht kennst du das auch.
Ein Beispiel aus dem Leben
Stell dir vor, du bist besonders zuverlässig – ein Fels in der Brandung. Immer da, immer pünktlich, immer vorbereitet. Vielleicht ist das deine Stärke, weil du tief in dir nach Sicherheit suchst. Sicherheit, nicht zu enttäuschen. Sicherheit, gebraucht zu werden. Sicherheit, dazugehören zu dürfen.
Doch wer immer nur „stark“ ist, hat oft vergessen, wie es sich anfühlt, schwach sein zu dürfen und genau das ist das Paradoxe: Je mehr du deine Stärke nährst, ohne das dahinterliegende Bedürfnis zu erkennen, desto leerer kann es sich anfühlen.
10 Fragen, die dich deiner inneren Wahrheit näher bringen
- Welche Stärke lebe ich – selbst wenn ich müde bin?
- Woher kenne ich dieses Muster?
- Welches Bedürfnis erfüllt diese Stärke in mir?
- Was passiert, wenn ich sie nicht zeigen „darf“?
- Was wünsche ich mir wirklich – hinter dieser Stärke?
- Wann habe ich zum ersten Mal gelernt, so zu sein?
- Wovor schützt mich meine Stärke?
- Wann wird sie zu viel?
- Was bräuchte ich heute – jenseits der Anerkennung?
- Wer bin ich ohne meine Stärke?
Du darfst stark sein – und trotzdem Bedürfnisse haben
Coaching bedeutet für mich nicht, dass du dich ändern musst. Es geht darum, dich selbst zu erkennen. Zu spüren, dass deine Stärke gut ist – aber dass dein Bedürfnis genauso wichtig ist.
Indem du deine Stärken bewusst mit deinen Bedürfnissen verbindest, entsteht etwas Wunderschönes: Selbstannahme. Kein innerer Druck mehr. Kein ständiges Funktionieren. Sondern ein Leben in Verbindung mit dir selbst.
Fazit: Deine Stärke ist ein Teil von dir – aber nicht alles
Du bist mehr als deine Belastbarkeit. Mehr als dein Organisationstalent. Mehr als dein Perfektionismus. Du bist ein Mensch mit Gefühlen, Bedürfnissen und der Erlaubnis, dir selbst wieder näherzukommen.
Wenn du diesen Weg der Selbstentdeckung gehen möchtest – ich bin da. Mit Raum, Herz und Zeit für deine Wahrheit.
Du möchtest dich selbst besser verstehen und nicht nur „funktionieren“?
Dann vereinbare jetzt dein unverbindliches Erstgespräch mit mir – und finde heraus, was dich im Innersten nährt.
Von Herzen,
Deine Andrea
Zum Schluss ein Zitat:
„Was wir brauchen, ist nicht noch mehr Stärke. Was wir brauchen, ist die Erlaubnis, unser Bedürfnis zu spüren und zu nähren.“
Andrea Ruisinger